Offroad-Tanker
Transport Magazin

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In der Eifel beliefert ein Arocs mit Hydraulic Auxiliary Drive Steinbrüche und Baustellen mit Kraftstoff.

Mit einem Vierachser Arocs beliefert die Firma Roth Energie Baustellen und Steinbrüche in der Vulkaneifel mit Kraftstoff. Hier wie dort ist meist ein wichtiger Rohstoff der Region mit im Spiel – das Lavagestein. 

Vom höchsten Punkt des Steinbruchs bietet sich ein imposanter Blick über die Vulkaneifel. „Da rechts sieht man die Nürburg, weiter hinten die Hohe Acht“, sagt Jörg Bertgen, Vertriebsleiter bei der Firma Roth Energie in Gießen. Namen, die in der Rennsportszene weltweit bekannt sind, spricht der gebürtige Koblenzer gelassen aus. Wie das Rennsporterbe des „Rings“ gehört auch die vulkanische Vergangenheit der Region für Bertgen zum Alltag. „Wir beliefern Lavagruben und Baustellen mit Kraftstoff, haben also täglich mit dem Rohstoff Lava zu tun“, sagt Bertgen. Um diese Kunden noch besser zu erreichen hat die Firma Roth einen speziellen Lkw in den Fuhrpark integriert: einen Arocs 3245 8×4 Tankwagen. Ein Arocs als Tankwagen – das klingt außergewöhnlich. 

 

„Bei Tankfahrzeugen achten wir auf jedes Kilogramm Nutzlast, das spricht gegen einen Allrad“, erklärt der 48‑Jährige, der bei Roth neben seiner eigentlichen Vertriebsaufgabe auch den Fuhrpark für die Region Eifel-Mosel betreut. „Außerdem brauchen wir ein Fahrzeug, mit dem wir Baustellen und Steinbrüche beliefern können.“ Der Arocs wird beiden Ansprüchen gerecht, dank Hydraulic Auxiliary Drive.

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„Teilweise müssen wir dorthin fahren, wo sonst nur schweres Gerät unterwegs ist.“

Rudolf Magel, Fahrer bei der Roth Energie GmbH und Co. KG.

Das kann Fahrer Rudolf Magel heute erstmals ausprobieren. Ziel Nummer eins: ein Steinbruch, in dem Lavaschlacke gewonnen wird. Hier arbeitet schweres Gerät: Bagger lösen das jahrtausendealte Lavagestein und verladen es auf riesige Muldenkipper, auf Förderbändern geht es dann zur Zerkleinerungsanlage. Den benötigten Dieselkraftstoff für die Geräte bringt Magel, wenn nötig, direkt ans Fahrzeug. „Teilweise müssen wir dahin, wo sonst nur schweres Gerät unterwegs ist“, sagt der Fahrer, der normalerweise einen Actros fährt – ohne die zusätzliche Hilfe vom Hydraulic Auxiliary Drive.

Rückwärts rangiert er den Arocs nun in den Steinbruch. Dann versucht der 44‑Jährige zunächst allein mit dem Antrieb der Hinterachse anzufahren. Langsam graben sich die Hinterräder in den losen Untergrund. Magel aktiviert den Hydraulic Auxiliary Drive und gibt erneut Gas. Sofort setzt sich der Vierachser in Bewegung – jetzt bewältigt der Arocs die vor ihm liegende Steigung mühelos.

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Zum Beliefern muss Rudolf Magel den Arocs tief in die Lavagrube rangieren.

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Lava aus der Eifel.

45 Millionen Jahre. So lange schon gibt es Vulkanismus in der Eifel. Eine Zeitdimension, die jenseits der Vorstellungskraft liegt. Der letzte große Ausbruch fand etwa 11.000 Jahre vor Christus statt. Dabei entstand der Laacher See westlich von Koblenz. Eine 40 Kilometer hohe Aschewolke dürfte dabei über dem Vulkan gestanden haben. Es wurden fast 15 Kubik-Kilometer Bims und Asche über das umliegende Land verteilt, die die Geologie bis heute prägen. Bis heute ist das daraus entstandene Gestein ein wichtiger Lebensbestandteil der Eifelbewohner. Lavaschlacke und Basaltgestein sind durch ihre Beschaffenheit im Rohr-, Straßen- und Tiefbau nicht wegzudenken – als Stabilisierungsschicht, zur Abdeckung für Kabel- und Rohrleitungen sowie als Filterschicht und Frostschutz.

11000

Jahre vor Christus fand der letzte große Vulkanausbruch in der Eifel statt.

Weiter geht es zur nächsten Lieferstation, einer Straßenbaustelle einige Ortschaften weiter. Dort wird ein neues Gewerbegebiet erschlossen. Auch auf dieser Baustelle wird Lavagestein zum Einsatz kommen, im Tief- und Straßenbau dient es der Untergrundverbesserung und als Stabilisierungsschicht. Noch graben sich hier die Baumaschinen allerdings durch lehmigen Boden. Bei der Ankunft des Arocs hat man auf der Baustelle gerade eine Pause eingelegt. Eine gute Gelegenheit für Magels Lieferung. Erneut schaltet er den Hydraulic Auxiliary Drive ein und arbeitet sich zur Baustellentankstelle vor, aus der die Baumaschinen ihren Dieselkraftstoff beziehen. Danach nutzt er die Arbeitspause und betankt einen der Bagger direkt. „Pro Tour können wir bis zu 23.000 Liter in drei Kammern mitnehmen.“

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23000

Liter fasst der Dreikammertank des Arocs.

Der Arocs.

Der Arocs.

Der smarte Lkw im Bauverkehr.

Die Straßen- und Allradvarianten des Arocs bieten für praktisch jede Herausforderung einen Lkw.

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Dann geht es zurück zum Standort der Roth GmbH in Daun. Mit einem rund 120 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark versorgt das Unternehmen seine Kunden im Südwesten Deutschlands mit Heizöl, Kraft- und Schmierstoffen. Hauseigene Tankstellen werden genauso beliefert wie Speditionen, Baustellen, Landwirte und sogar die Binnenschifffahrt. „Wir haben mit unserem dreiachsigen Arocs sehr gute Erfahrungen gemacht. Deswegen haben wir jetzt weitergedacht und uns für einen Vierachser entschieden“, sagt Jörg Bertgen, der von der Konfiguration begeistert ist.

Vom Komplettpaket ist auch Fahrer Magel überzeugt: „Der macht ordentlich etwas her auf der Baustelle.“ Wenn Magel seinen Kollegen jetzt auch noch von den Erfahrungen mit dem Hydraulic Auxiliary Drive berichtet, bleibt der Vierachser sicher nicht der einzige derart ausgestattete Lkw im Fuhrpark.

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Begeistert vom Neuzugang: Jörg Bertgen (r.) und Fahrer Rudolf Magel von der Firma Roth Energie GmbH und Co. KG.

„Bei Tankfahrzeugen achten wir auf jedes Kilogramm Nutzlast.“

Jörg Bertgen, Vertriebsleiter und Fuhrparkmanager bei Roth Energie GmbH und Co. KG
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So werden Tankwagen gekennzeichnet.

30, 1202 – diese Nummern stehen auf dem Schild, das jederzeit vorn und hinten am Tankfahrzeug befestigt sein muss. Doch was bedeuten sie? Die Vorschriften für den Transport von gefährlichen Stoffen sind im „Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road“ (ADR) geregelt. Insgesamt gibt es neun ADR-Klassen. Dieselkraftstoff und leichtes Heizöl gehören zur Klasse 3, das ist die erste Ziffer. Die zweite Ziffer geht weiter ins Detail: die Null steht für brennbar, aber unter Normalbedingungen gefahrlos. Ottokraftstoff ist deutlich leichter entzündlich. Hier würde auf die erste „3“ eine weitere „3“ folgen.

Die vierstellige Nummer darunter schließlich klassifiziert das transportierte Gut eindeutig – in diesem Fall 1202 für Dieselkraftstoff.

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Fotos & Video: Jan Potente

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